Teamcharta

Teamcharta

Die Teamcharta – Ein Instrument für selbstorganisiertes Lernen

In der dynamischen Welt der Teamarbeit ist eine effektive Kommunikation und Zusammenarbeit von entscheidender Bedeutung. Oftmals treten jedoch Aspekte auf, die trotz guter Absichten im Alltag herausfordernd umzusetzen sind. Genau hier kommt die "Teamcharta" ins Spiel – ein leistungsstarkes Werkzeug, das Teams dabei unterstützt, ihre Zusammenarbeit kontinuierlich zu verbessern.

Herausforderungen erkennen und angehen

Die Teamcharta bietet Teams die Möglichkeit, die Frage zu stellen: "Was ist uns besonders wichtig im Umgang miteinander und fällt uns erfahrungsgemäß trotzdem bisher schwer im Alltag umzusetzen?" Diese Frage lädt dazu ein, Aspekte der Kommunikation und Zusammenarbeit zu identifizieren, die verbesserungswürdig sind. Die ermittelten Themen werden anschließend in einer Teamcharta festgehalten.

Selbstbeobachtung und nachhaltige Entwicklung

Die Idee hinter der Teamcharta basiert auf einem psychologischen Phänomen: Menschen streben eine positive Selbstbewertung an. Die regelmäßige Selbstbeobachtung und Bewertung der eigenen Zusammenarbeit helfen, das gewünschte Verhalten nicht nur zu wollen, sondern auch aktiv umzusetzen. Dieser Selbstbeobachtungsprozess wird in regelmäßigen Intervallen durchgeführt, um eine kontinuierliche Weiterentwicklung im Team zu fördern. Anspruch und Realität wachsen so nachhaltig zusammen.

 

Der Prozess der Teamcharta

1. Bedürfnischeck: Die Teammitglieder benennen Aspekte, die ihnen in der Zusammenarbeit wichtig sind. Dies kann durch strukturierte Austauschmethoden oder persönliche Einzelreflexion geschehen, abhängig von der Teamgröße.

2. Auswahl von Beobachtungsblickwinkeln: Das Team wählt 3 bis maximal 8 Beobachtungsblickwinkel aus, die regelmäßig reflektiert werden sollen. Diese müssen

  • skalierbar (1-10) sein
  • positiv formuliert sein („Wir lassen uns ausreden“ statt „Wir unterbrechen uns nicht“)
  • im Präsenz formuliert sein („Wir lassen uns ausreden“ statt „Wir werden uns ausreden lassen“)
  • im eigenen Einflussbereich liegen

3. Abstimmung im Veto-Prinzip: Das Team stimmt im Veto-Prinzip ab - Gibt es schwere Bedenken für den Erfolg der Zusammenarbeit, wenn bestimmte Aspekte unter Beobachtung gestellt werden?

4. Festhalten der Beobachtungsblickwinkel: Die abgestimmten Beobachtungsblickwinkel werden in einer Teamcharta festgehalten

5. Klärung und Umsetzung: Das Team klärt, wie und wann die Teamcharta eingesetzt wird. Eine Dauer des Experiments und ein Zeitpunkt für die Bewertung der Wirksamkeit werden festgelegt.

6. Durchführung: In regelmäßigen Intervallen bewerten die Teammitglieder die ausgewählten Aspekte auf einer Skala von 1-10. Dafür ist es wichtig, dass alle Teammitglieder die Teamcharte vorliegen haben. Am besten bekommen alle die Charta einmal schriftlich zugesandt und zusätzlich ist sie bei Meetings sichtbar (als Slide, auf dem Muralboard, als Flipchart…) und taucht in der Agenda auf.

 

Beispielhafte Beobachtungsblickwinkel für eine Teamcharta könnten sein:

1. Wir lassen uns ausreden.

2. Wir treffen Entscheidungen nach einem vereinbarten Verfahren.

3. Wir bereiten uns auf Meetings vor.

4. Wir äußern Kritik konstruktiv.

5. Wir gehen respektvoll mit unterschiedlichen Meinungen um.

 

Abschließende Gedanken

Die Teamcharta ist ein kraftvolles Werkzeug, um Teams dabei zu unterstützen, sich kontinuierlich zu verbessern und ihre Zusammenarbeit zu optimieren. Indem sie die gewünschte Zusammenarbeit reflektieren und bewerten, schaffen Teams eine Grundlage für nachhaltige Weiterentwicklung und stärkere Teamdynamik.

Wir haben für euch die Hintergründe und den Prozess der Teamcharta zum Runterladen zusammengefasst.

Viel Freude beim Ausprobieren!